Manchmal schaltete er das Licht nicht vor dem Morgengrauen aus und er hörte die Uhr auf der anderen Seite der Bretterwand vier schlagen. Dann war gegenüber dem alten ein neuer Tag heraufgedämmert wie ein leeres Schaufenster, das sich in einem anderen leeren Schaufenster spiegelt und er musste sich zwingen, in die Kleider zu schlüpfen.
Schlagwort: skandinavische Literatur
Göran Tunström [SE]: Das Rinnsal [aus „Das Weihnachtsoratorium“]
Ein kurzes Zitat aus Göran Tunströms "Das Weihnachtsoratorium", das hängengeblieben ist.
Jóanes Nielsen [FO]: (Abgesehen von meinen Marotten)
Und so singen wir für die Toten / letztendlich / ist das an sich schon ein Grund, den Menschen zu lieben.
Selma Lagerlöf [SE]: Die verlassene Kirche
Als ich noch klein war, hörte ich die Alten oft von drei großen Wunderdingen sprechen, die es in dem großen Wald, der sich östlich meiner alten Heimstatt ausbreitete, geben solle.
[Interpretation] Tomas Tranströmer: (Das Gras richtet sich auf). Existentielle Doppelbelichtung
In diesem Haiku Tomas Tranströmers, einem der letzten, das er geschrieben hat, vermischen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem Panorama der Vergänglichkeit – aber auch der Erinnerung. Dabei greift der Dichter auf traditionelle japanische Motive zurück.
Olav H. Hauge [NO]: Ich steh‘ schon, kapiert
Ich steh' schon, kapiert. / Ich stand hier auch letztes Jahr schon, kapiert. / Ich werde hier weiter stehen, kapiert.
Valdimar Tómasson [IS]: (Das Leben strömt)
Das Leben strömt / in seiner Unstätte.
Tomas Tranströmer [SE]: Schwedische Häuser, vereinzelt gelegen
Lass sie ohne Angst fühlen / die getarnten Flügel / und Gottes Energie / zusammengerollt in der Dunkelheit