Ion Zamfirescu war ein Säufer und deutschstämmig. Ersteres war niemandem ein Geheimnis, aber Letzteres erzählte er keiner Menschenseele. Sein Mittelname lautete „Platzpatrone“ und dafür schämte er sich sehr.
Schlagwort: isländische Literatur
Geir Kristjánsson [IS]: Der Krieg gegen die Menschheit
Manchmal schaltete er das Licht nicht vor dem Morgengrauen aus und er hörte die Uhr auf der anderen Seite der Bretterwand vier schlagen. Dann war gegenüber dem alten ein neuer Tag heraufgedämmert wie ein leeres Schaufenster, das sich in einem anderen leeren Schaufenster spiegelt und er musste sich zwingen, in die Kleider zu schlüpfen.
Gerður Kristný [IS]: Kein Engel [Auszug]
Ich setzte mich mitten auf den Bürgersteig und ziehe die Kapuze über den Kopf, bevor ich mich hinlege. Dann mache ich einen Engel, flattere mit den Armen auf und ab und ziehe die Beine auseinander und wieder zusammen. Am Anfang braucht es etwas Anstrengung, um den trocknenden Beton zu bewegen, dann ist es ein Kinderspiel. Flatter, flatter, flatter.
Legende [IS]: Das geweihte Drangey
Irgendwo müssen die Bösen sein.
Valdimar Tómasson [IS]: (Das Leben strömt)
Das Leben strömt / in seiner Unstätte.
Þórdís Gísladóttir [IS]: Abendgebet einer Frau mit erhöhtem Cholesterinspiegel
Ich bin eine Immobilie auf Füßen, / in meinem Herzen sind Anlagen / die aus wahllosen Baumaterialien / aufgeworfen wurden / ohne Erlaubnis des Verantwortlichen.
Gyrðir Elíasson [IS]: Hand auf Glas
Die Hand lag still auf dem Glas, flach ausgebreitet. Ich sah diese langen, gespreizten Finger und dachte an eine Tarantel, die auf ihre Beute wartet.