Abgesehen von meinen Marotten
kam der Tag nicht richtig in Gang.
Nicht auf die Fuge zwischen den Fliesen treten,
auf dem Bauch schlafen
der Nacht den Rücken zuwenden.
Bevor ich sie anzünde,
drücke ich das Ende der Zigarette gegen den Daumennagel
so hat Papa das auch gemacht
so lebt er weiter in der Glut meines Rauchs.
Die Stare haben sich angewöhnt, auf den Antennen zu singen
ihr wunderbarer Morgengesang trifft.
Und so singen wir für die Toten
letztendlich
ist das an sich schon ein Grund, den Menschen zu lieben.
Aber manche Tage kommen trotzdem nicht in Gang.
Die Worte gehen vorsichtig, also ob sie sich vor Gespenstern fürchten.
Das Meer lärmt mit seinen verbeulten Medaillen
die große Steckdose, die den Mond einschaltet,
wabbelt an der Wand.
Ich hoffe, mein Tod ist schnell und überraschend,
vielleicht ein Blutgerinnsel auf einem hohen Berg.
Womöglich setzt sich ein Schmetterling auf meinen toten Körper
ich werde eine Art Hotel, das die Fluginsekten mit Eiern füllen
und sie leben einen glücklichen Sommer
in meinem leeren Herz.

Jóanes Nielsen (* 1953) arbeitete als Seemann, bevor er zu schreiben begann. Neben seine zahlreichen Gedichtbände sind inzwischen auch drei Romane, eine Novellen- und zwei Essaysammlungen getreten. Das Gedicht „(Abgesehen von meinen Schrullen)“ („(Uttan láturligu vanarnar)“) stammt aus seinem 2007 erschienenen Gedichtband Tey eru, sum taka mánalýsi í álvara (etwa Es gibt jene, die Mondlicht ernst nehmen), in dem Nielsen für ihn typische Themen wie Kommunismus, weltgeschichtliche Ereignisse und Gott behandelt, unterbrochen von persönlichen Meditationen wie obiger.