Und so singen wir für die Toten / letztendlich / ist das an sich schon ein Grund, den Menschen zu lieben.
Schlagwort: Lyrik
[Interpretation] Gertrud Kolmar: Der Hamadryas. Schöpfungsdrama in fünf Akten
Liebe bedeutet Tod. Viel Text bedeutet lesenswert.
[Interpretation] Tomas Tranströmer: (Das Gras richtet sich auf). Existentielle Doppelbelichtung
In diesem Haiku Tomas Tranströmers, einem der letzten, das er geschrieben hat, vermischen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem Panorama der Vergänglichkeit – aber auch der Erinnerung. Dabei greift der Dichter auf traditionelle japanische Motive zurück.
Gustaf Fröding [SE]: Am Moor
Über dem Moor düstert‘ des Abends Schatten, / leise war’s, leer und nebelumwallt. / Unentwegt tropfte Niesel aus bleigrauen, matten / Gewölken, lautlos und eisig kalt.
[Interpretation] Thomas Kling: POSTHOLEN, ERSCHWERT. Versuch einer Dekomprimierung
Einmal tief durchatmen und ab in den hermetischen Kompressor.
[Interpretation] Gyrðir Elíasson: Das Leben nach der Natur. Alterität und Sinn(losigkeit) im Anthropozän
Was geht verloren in einer Welt, in der es kein Fleckchen mehr gibt, das nicht vom Menschen durchdrungen ist?
[Interpretation] Jan Wagner: rübezahl. Klangheimlich unterwegs im Riesengebirge
nur ein paar bäche infiltrieren / die dämmerung
Þórdís Gísladóttir [IS]: Abendgebet einer Frau mit erhöhtem Cholesterinspiegel
Ich bin eine Immobilie auf Füßen, / in meinem Herzen sind Anlagen / die aus wahllosen Baumaterialien / aufgeworfen wurden / ohne Erlaubnis des Verantwortlichen.